Nach der Zulassung von börsengehandelten Bitcoin-Spotfonds (ETFs) durch die amerikanische Börsenaufsichtsbehörde im Januar dieses Jahres begann ein Wettlauf zwischen diesen Einrichtungen, um so viel Bitcoin wie möglich anzuhäufen und Kunden anzuziehen, die ihre ETF-Anteile kaufen möchten.
Elf ETFs, die auf dem Bitcoin-Kassakurs basieren, erhielten von der SEC grünes Licht, und sie kaufen weiterhin jeden Tag, außer am Wochenende, BTC. War jedoch zu Beginn der einzige Fonds, der mit Abflüssen konfrontiert war, der GBTC von Grayscale, so verzeichnen jetzt sogar solche Monster wie BlackRock oder Fidelity manchmal negative Zuflüsse. In diesem Artikel werden wir die fünf größten Bitcoin-ETFs besprechen und wie viel BTC jeder von ihnen hält.
Die fünf größten Bitcoin-ETFs und ihre Bestände
Der größte der fünf größten Spot-ETFs auf Bitcoin wurde von der weltweit größten Vermögensverwaltungsgesellschaft unter der Leitung von Larry Fink aufgelegt – BlackRock. Der ETF heißt iShares Bitcoin Trust (IBIT) und enthält mit Stand vom 21. Juni 305.614 BTC. Dies entspricht einem Gegenwert von 19.644.409.499 $.
Am Freitag verzeichnete IBIT einen Zufluss von 23 BTC, während er in den letzten sieben Tagen 46 BTC zulegte. Die vergangene Handelswoche war in dieser Hinsicht ziemlich hart, da viele der ETFs keine oder sogar negative Zuflüsse verzeichneten. Larry Fink war jahrelang ein lautstarker Bitcoin-Kritiker, bis er vor kurzem eine Kehrtwende vollzog und zum Bitcoin-Liebhaber wurde. Sein Unternehmen begann daraufhin rasch, seinen Kunden ein Engagement in BTC anzubieten, und später beantragte es die Genehmigung zur Auflegung eines börsengehandelten Spot-Fonds.
Der zweitgrößte ETF wird von Grayscale betrieben – GBTC. Das Unternehmen selbst ist eine Tochtergesellschaft der Digital Currency Group, die von dem Milliardär Barry Silbert geleitet wird. Der ETF wurde aus dem Bitcoin Trust des Unternehmens umgewandelt und trägt immer noch denselben Namen. Grayscale musste härter als die übrigen ETF-Emittenten um das Recht kämpfen, seinen BTC-basierten Fonds aufzulegen – es verklagte die SEC, als die Aufsichtsbehörde sich weigerte, den Antrag zu berücksichtigen, und der Fondsmanager gewann den Fall.
GBTC hält 279.330 BTC im Wert von 17,8 Milliarden Dollar, nachdem es am Freitag einen massiven Abfluss von 991 BTC – das sind 63,15 Millionen Dollar – verzeichnete. Insgesamt hat es in der letzten Woche 2.817 Bitcoins verloren. Ursprünglich übertraf Grayscale den ETF von BlackRock hinsichtlich der Größe seiner Bitcoin-Bestände. Da Grayscale jedoch aufgrund seiner hohen Gebühren (die höchsten unter den ETFs) weiterhin BTC verlor und BlackRock weiter zulegte, tauschten sie schließlich die Plätze auf der Skala der beiden führenden ETFs.
Michael Sonnenshein, der CEO, der Grayscale durch alle juristischen Höhen und Tiefen gegen die SEC führte und die Auflegung des ETFs vorbereitete, ist vor kurzem von seiner ehrenvollen Position zurückgetreten und hat das Unternehmen verlassen.
Der drittgrößte ETF wurde vom Finanzriesen Fidelity aufgelegt – Fidelity Wise Origin Bitcoin Fund (FBTC). Mit Stand vom Freitag, 21. Juni, umfasst der FBTC-Bestand 168.075 BTC im Wert von 10.792.969.740 $. Am Ende der letzten Woche verlor dieser Fonds 787 BTC, wobei sich die wöchentlichen Abhebungen auf insgesamt 4.678 Bitcoins beliefen.
Der ETF, der FBTC in absteigender Reihenfolge folgt, ist ARK 21Shares Bitcoin ETF (ARKB), der von Ark Invest aufgelegt wurde. Das Unternehmen wird von der renommierten Investorin und CEO Cathie Wood geleitet. Der Bitcoin-Bestand des ARKB beträgt 46.036 BTC. Im Gegensatz zu den oben genannten ETFs wurden am Freitag keine Gelder aus dem ARKB abgezogen, aber bis zum Ende der Woche kam es zu einem Abfluss von 1.499 BTC.
Der letzte Platz in den Top Five wird vom Bitwise Bitcoin ETF eingenommen. Dieser börsengehandelte Fonds enthält insgesamt 37.288 BTC, was einem Wert von 2.395.847.220 $ entspricht.
Die übrigen ETFs in dieser Reihe gehören zu VanEck, Valkyrie Investments und Franklin Templeton.
Der Mechanismus von Bitcoin-Spot-ETFs
Die Funktionsweise von Bitcoin-Spotfonds sieht folgendermaßen aus. Sie akkumulieren BTC, um sie in Cold-Storage-Wallets zu halten (wo die privaten Schlüssel offline aufbewahrt werden, um zu verhindern, dass sie von Hackern über das Internet gestohlen werden), um die ETFs zu stützen. Nachdem die erforderliche Menge an Bitcoin in den Tresoren gesichert wurde, gibt der Emittent Anteile aus. Deren Preis orientiert sich am Kassakurs der weltweit größten Kryptowährung.
Die ETF-Anteile werden an Börsen gehandelt, ähnlich wie andere herkömmliche Finanzanlagen. Spot-ETFs ermöglichen es Händlern und Anlegern, sich in Bitcoin zu engagieren, ohne sich mit den verschiedenen Hürden auseinandersetzen zu müssen, die sich ihnen in den Weg stellen – das Halten von Bitcoin und die Gewährleistung der Sicherheit der privaten Schlüssel.
Neben den Bitcoin-ETFs sind dieselben Unternehmen nun damit beschäftigt, ETFs auf Ethereum zu beantragen. Diese Fonds haben eine vorläufige Genehmigung von der SEC erhalten. In dieser Woche hat die Aufsichtsbehörde ihre Ermittlungen zu Ethereum 2.0 eingestellt und den Status von Ethereum als Nicht-Wertpapier bestätigt, was ein großer Gewinn für Ethereum-Entwickler und -Inhaber ist. Außerdem haben die Emittenten diese Woche ihre S-1-Formulare aktualisiert und bei der Aufsichtsbehörde eingereicht. Das voraussichtliche Datum für die Zulassung der Ethereum-Spotfonds wurde von Analysten ebenfalls genannt – der 2. Juli.
