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Was bedeutet eine Bärenfalle an der Börse und wie geht man damit um?
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Was bedeutet eine Bärenfalle an der Börse und wie geht man damit um?

By Oreld Hadilberg
Reviewed by Tony Spilotro

Inhaltsverzeichnis

Der Markt für Kryptowährungen ist äußerst volatil und unberechenbar und erfahrene Trader sollte sich vor verschiedenen Fallen in Acht nehmen, die ihn von seinen Handelsstrategien abbringen können. Eine dieser Fallen ist die sogenannte Bärenfalle.

Eine Bärenfalle bezieht sich auf eine Anlagepraxis, bei der ein starker Kursrückgang einer Kryptowährung Trader dazu verleitet, auf diesen Trend zu setzen, der sich aber anschließend als falsch herausstellt und der Vermögenswert kurz darauf eine Gegenbewegung macht und steigt. Das zwingt Trader, die den Markt geshortet haben, dazu, ihre Positionen zu schließen oder sie durch einen Margin Call zu liquidieren.

In den meisten Fällen können Krypto Bärenfallen dazu führen, dass Anleger, die einen digitalen Vermögenswert leerverkauft haben, Verluste erleiden, unabhängig vom Trend und der langfristigen Entwicklung des Tokens. Bullen- und Bärenfallen bei Kryptowährungen sind weit verbreitet und für Anleger anfangs vielleicht schwer zu erkennen. Es ist jedoch durchaus möglich, sie mit Hilfe der technischen Analyse zu erkennen.

Dieser Leitfaden hilft Ihnen zu verstehen, wie Bärenfallen funktionieren, was sie für Krypto-Trader bedeuten und wie man sie umgeht.

Was ist eine Bärenfalle und warum kommt sie zustande?

Eine Bärenfalle bezieht sich auf ein technisches Muster, das bei einem neuen Abwärtstrend bei Kryptowährungen oder Aktienkursen auftritt (in der Regel mit Short Sellern, die den Markt nach unten treiben), was sich anschließend in einer Trendumkehr und steigenden Kursen zeigt. Ein Short Squeeze am Markt ähnelt ebenfalls einer Bärenfalle. Die Wirkung eines Short Squeeze kann jedoch intensiver sein, da die Kurse in kurzer Zeit sehr schnell ansteigen können.

Bärenfallen verlocken Trader, insbesondere Anfänger, zu Panikverkäufen. Das führt zu einem Abverkauf der Vermögenswerte, die sie besitzen, in der Erwartung, dass sich die Baisse fortsetzt, was aber möglicherweise nicht eintritt. Stattdessen könnte der Kryptomarkt umkehren und steigen und die Short-Positionen der Token-Verkäufer gefährden. In solchen Fällen werden Trader gezwungen ihre Positionen zu schließen, bevor der Aufwärtstrend ihren Verkaufspreis erreicht, oder sie riskieren, erhebliche Kapitalverluste hinzunehmen.

Anders als die Bullenfalle bei Kryptowährungen kann die Bärenfalle für Trader mit Short-Positionen verheerend sein. Eine Short-Position bedeutet, dass der Anleger sich einen Krypto-Asset leiht, ihn verkauft und später wieder kauft (in der Hoffnung auf einen niedrigeren Preis), um so von dem Abwärtstrend auf dem Kryptomarkt zu profitieren. Trader können in der Regel Leerverkäufe mit Futures auf die meisten digitalen Vermögenswerte auf dem Markt tätigen.

Bärenfalle: Bedeutung und Beispiele

Eine Bärenfalle am Kryptomarkt tritt auf, wenn ein digitaler Vermögenswert, der an Wert verliert, die Richtung wechselt und zu steigen beginnt. Die Falle kann auch auftreten, wenn ein Coin, der zu fallen droht, unerwartet in einem Aufwärtstrend endet. Trader mit einer bärischen Ausrichtung, die gegen den Coin wetten, erleiden dabei Verluste.

Der sprunghafte Anstieg des Wertes der Kryptowährung und der damit verbundene Verlust kann unerfahrene Trader dazu veranlassen, mehr Geld zu investieren oder ihre Anteile mit Verlust zu verkaufen. Ein Trader, der beabsichtigt, die Kryptowährung XYZ zu shorten, kauft diese für beispielsweise 40 USD, in der Hoffung, dass der Coin im Preis fallen wird.

XYZ fällt auf 35 USD, was bedeutet, dass der Trader einen Gewinn erzielen würde, wenn er die Position zu diesem Zeitpunkt schließt. Bevor er die Position schließt, beginnt XYZ jedoch zu steigen und erreicht 45 USD. Wenn der Trader die Position jetzt schließt, wird er einen Verlust von 5 USD pro Coin erleiden. Je nach der Anzahl der leerverkauften Aktien (Coins oder Kontrakte) und der Höhe des verbleibenden Kapitals kann der Broker ihn auffordern, mehr Geld einzuzahlen und sein Kapital aufzustocken oder weitere Verluste zu verhindern, indem er die Position zwangsweise schließt (liquidiert).

Selbst wenn der Wertanstieg nur von kurzer Dauer ist und XYZ später seinen Abwärtstrend wieder aufnimmt, würde die Bärenfalle den Trader dazu zwingen, die Position zu schließen oder mehr Geld zu investieren. Wenn die Kryptowährung hingegen weiter steigt, werden die Verluste wachsen, bis der Trader die Position schließt.

Betrachten wir ein weiteres Beispiel, anhand der Tesla (TSLA) Aktie, auch bekannt als "Story Short".

Es ist kein Geheimnis, dass Tesla ohne Elon Musk und seine ausgeklügelten Marketingstrategien ein einfacher Elektrofahrzeughersteller wäre. Doch mit seinen teuren Autos ist der Autohersteller der Konkurrenz weit voraus. Während populäre Autohersteller wie General Motors und Ford eine Marktkapitalisierung von 35 Milliarden Dollar bzw. 12 Milliarden Dollar aufweisen, hat Tesla eine Marktkapitalisierung von unglaublichen 650 Milliarden Dollar.

Zu den bekanntesten Leerverkäufern und Tesla-Bären gehören David Einhorn und Jim Chanos, die in der Vergangenheit Fragen zur Finanzierbarkeit, Buchhaltung und Bewertung von Tesla gestellt haben.

Da Tesla sich von einem reinen Nischenunternehmen zu einem dominanten Unternehmen entwickelt hat, haben Leerverkäufer am Markt bärische Katalysatoren genutzt, um ihre Positionen aufzustocken. Aus diesem Grund gehen viele Experten davon aus, dass Tesla ein Ökosystem mit Bärenfallen geworden ist. Ein Blick auf den unten stehenden Chart zeigt einige Short-Squeezes bei TSLA.

Wie Sie eine Bärenfalle erkennen können: Technische Analyse

Krypto-Bärenfallen können Tradern erhebliche Verluste bescheren. Um dieses Verlustrisiko zu minimieren, sollten Trader und unerfahrene Anleger wissen, wie sie eine Bärenfalle erkennen können.

Trader können eine Vielzahl von technischen Handelsinstrumenten wie Fibonacci-Retracements, Volumenindikatoren und Relative-Stärke-Oszillatoren verwenden, um eine Krypto-Bärenfalle von einer tatsächlichen Trendumkehr zu unterscheiden. Wenn ein starker Aufwärtstrend plötzlich von einem verdächtigen Abwärtstrend unterbrochen wird, sollten Trader, anstatt ihm zu erliegen, andere Marktparameter betrachten, um zu verstehen, warum das geschehen ist. Wenn Sie keine bemerkenswerte Veränderung der Marktstimmung feststellen können, die die Ursache für die Trendumkehr erklären, handelt es sich wahrscheinlich um eine Bärenfalle. Hier sind einige gängige Indikatoren, die Ihnen helfen können, eine Bärenfalle zu identifizieren.

Divergenz

Einige Marktindikatoren fungieren als Signale für eine Divergenz, die normalerweise auf eine Bärenfalle hindeuten. Um die Divergenz zu erkennen, müssen Sie prüfen, ob sich der Kurs des Krypto-Assets und der eingestellte Indikator in entgegengesetzte Richtungen bewegen. Trader nutzen das, um zu entscheiden, ob es sich um eine Bärenfalle handeln könnte. Das Fehlen einer Divergenz deutet darauf hin, dass es sich wahrscheinlich nicht um eine Bärenfalle handelt.

Volumen-Indikatoren

Die Analyse des Handelsvolumens von Kryptowährungen kann Ihnen helfen, ein potenzielles Muster für eine Bärenfalle zu erkennen. Wenn sich der Markt nach unten oder oben bewegt, bemerken Trader in der Regel ein hohes Handelsvolumen, das mit dieser Bewegung einhergeht. Der Grund dafür ist simpel. Unabhängig von der Marktrichtung, versuchen Trader, Gelegenheiten zu ergreifen oder ihre Verluste auszugleichen.

Ein Abwärtstrend mit geringem Handelsvolumen deutet dabei auf eine mögliche Bärenfalle hin.

Fibonacci Retracements

Fibonacci-Retracement sind horizontale Linien, die anzeigen, wo die Preise von Kryptowährungen wahrscheinlich auf ein Unterstützungs- oder Widerstandsniveau treffen werden. Wenn der Preis einer Kryptowährung fällt, aber die Fibonacci-Levels nicht durchbricht, kann davon ausgegangen werden, dass der Kursrückgang fragwürdig ist und möglicherweise nicht anhalten wird.

Fibonacci-Levels zeigen Umkehrungen im Wert von Kryptowährungen auf dem Markt an, da Trendumkehrungen anhand von Fibonacci-Verhältnissen bestimmt werden. Daher sind sie ein hervorragender Indikator für Krypto-Bärenfallen, die wahrscheinlich auftreten, wenn der Kurs kein Fibonacci-Niveau durchbricht.

RSI-Indikator

Der Relative-Stärke-Index (RSI) ist ein Momentum-Oszillator, der dabei hilft, die Geschwindigkeit und Veränderung von Kursbewegungen zu verfolgen. Ein RSI von weniger als 25 zeigt im Allgemeinen überverkaufte Märkte an, die möglicherweise kurz vor einer Aufwärtsbewegung sind. Ein RSI von über 75 deutet auf überkaufte Bedingungen hin, die eine baldige Abwärtsbewegung signalisieren.

Der RSI ist ein weiteres Instrument für ein Trading von Bärenfallen und hilft bei der Vorhersage von Kursumkehrungen.

Die roten Trendlinien am unteren Rand zeigen zwei Oszillatoren, den MACD und den RSI. Beide tendieren vor dem starken Kurseinbruch deutlich nach oben.

Bärenfalle Chartmuster

Durch die Untersuchung der Bewegung von Kerzen bei Bärenfallen in der technischen Analyse können Trader mehr über gängige Bärenfallen Chartmuster erfahren. Für Einsteiger: Eine Bärenfallen Kerze bzw. Candlestick ist eine Kerze, die entweder

  1. das Unterstützungsniveau durchbricht und darunter schließt, oder
  2. das Unterstützungsniveau durchbrich und darüber schließt

Kurz nachdem sich die Kerze einer Bärenfalle gebildet hat, tendiert der Kryptopreis nach oben. Im Folgenden finden Sie drei Chartformationen, die gute Kaufsignale liefern und helfen, Bärenfallen vorherzusagen bzw. zu verstehen.

Bärenfalle Chart 1

Dieser Chart zeigt eine bärische Bärenfalle Kerze, die unter einem Unterstützungsniveau ausbricht und schließt. Beachten Sie, dass die nächsten Kerzen nach dem Ausbruch bullische Umkehrkerzen sein können oder ein bullisches Momentum aufweisen.

Bärenfalle Chart 2

Dieser Chart zeigt eine bullische Bärenfalle, die die Unterstützungslinie durchbricht und nach unten fällt, aber schließlich oberhalb der Unterstützungslinie schließt und eine bullische Kerze bildet.

Bärenfalle Chart 3

Dieses Chart zeigt eine bärische Bärenfalle, die das Unterstützungsniveau nach unten durchbricht, aber oberhalb des Unterstützungsniveaus schließt. Die nächsten ein bis zwei Kerzen können bullisch sein.

Wie vermeidet man Bärenfallen beim Krypto-Trading?

Bärenfallen können sehr riskant sein, und der beste Weg, um keine Verluste durch Bärenfallen an den Börsen zu erleiden, ist, sie zu vermeiden. Hier sind einige von Experten empfohlene Methoden, die Ihnen helfen können, nicht in eine Bärenfalle zu tappen:

1. Beobachten Sie das Handelsvolumen: Die Handelsvolumina spiegeln die Stärke des Bärenmarktes wider. Wenn ein Indikator keine Anzeichen für einen Aufwärtstrend zeigt, ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass der Kurs unter dem Druck der Baisse weiter fällt. Es ist am besten, zu diesem Zeitpunkt nicht in den Markt einzusteigen.

2. Vermeiden Sie Leerverkäufe: Eine der einfachsten Möglichkeiten, schwere Bärenfallen zu vermeiden, besteht darin, keine Short-Positionen einzugehen, die zu erheblichen Verlusten führen können, wenn sich der Markt erholt. Wenn Sie sich für eine Short-Position entscheiden, wählen Sie einen Stop-Loss und seien Sie sich den Risiken bewusst. Bestimmen Sie auf der Grundlage Ihrer Prioritäten und Ihrer Risikotoleranz, wie viel Ihres Anlageportfolios Sie riskieren können, und handeln Sie entsprechend.

3. Halten Sie sich von illiquiden Märkten fern: In illiquiden Märkten, an denen nicht viele Anleger und Trader beteiligt sind, sind Bärenfallen wahrscheinlicher. Illiquide Märkte zu meiden, kann direkt dazu beitragen, Bärenfallen zu vermeiden.

4. Risikomanagement: Ein gutes Risikomanagement ist der beste Weg, um mit jedem Trade umzugehen. Selbst erfahrene Anleger können Markttrends nicht mit 100-prozentiger Genauigkeit vorhersagen. Daher sollten Sie nicht mehr riskieren, als Sie bereit sind zu verlieren.

Wie man Bärenfallen in Krypto tradet: Die besten Strategien

Im Kryptomarkt sind Bärenfallen eine häufige Falle. Trader und unerfahrene Anleger müssen bei Bärenfallen an der Börse vorsichtig sein. Hier sind einige Tipps, die Ihnen dabei helfen sollten das Risiko von Verlusten zu minimieren.

Es ist eine gute Praxis, Ihre Stop-Loss-Aufträge auszuweiten und sie nicht direkt unter dem Unterstützungsniveau zu platzieren. Sie müssen eine Pufferzone schaffen, die Ihnen bei Kursrückgängen oder falschen Ausbrüchen als Verschnaufpause dienen kann.

Bärenfallen treten auf, wenn es zu einem Kursrückgang kommt. Denken Sie also daran, die Länge von Abwärtstrends zu überprüfen. Machen Sie sich klar, wie lange der Trend schon andauert und vermeiden Sie es, während eines längeren Abwärtstrends in den Markt einzusteigen.

Eine weitere zentrale Strategie ist der Ausstieg aus Krypto-Bärenfallen, sobald Sie diese entdecken. Eine Möglichkeit besteht darin, eine Stop-Loss-Order zu platzieren, die ausgelöst wird, sobald eine Umkehrung nach oben stattfindet. Beim Handel mit Kryptowährungen müssen Sie flexibel sein, um sich nicht auf der falschen Seite des Marktes zu finden.

Denken Sie schließlich daran, mehrere technische Handelsinstrumente wie Fibonacci-Retracements, RSI und Volumenindikatoren auszuwählen und einzusetzen, um eine Bärenfalle von einer echten Kursumkehr unterscheiden zu können.

Fazit

Eine Bärenfalle ist ein Ereignis, das Trader nicht unterschätzen sollten. Wenn Sie ein unerfahrener Anleger sind, mag es Ihnen zunächst schwer fallen, solche Fallen im Chart zu erkennen. Aber mit Hilfe von verschiedenen Indikatoren und etwas Erfahrung werden Sie lernen, sie zu erkennen und sich von ihnen zu distanzieren. Wenn Sie auf einen plötzlichen Abwärtstrend stoßen und sich nicht sicher sind, wie Sie reagieren sollen, sollten Sie unbedingt einen Stop-Loss einsetzen. Das bedeutet im Wesentlichen, dass Sie nicht mehr Geld verlieren, als geplant war.

Trading ist von Natur aus riskant, insbesondere im Kryptobereich. Irgendwann kann es passieren, dass Sie in eine Bärenfalle laufen. Wichtig ist, dass Sie aus dieser Erfahrung lernen, Ihre Verluste minimieren und wieder auf den richtigen Weg kommen.

Bärenfallen in Krypto: Häufig gestellte Fragen

Was bedeutet eine Bärenfalle im Krypto-Trading?

Eine Bärenfalle im Bereich der Kryptowährungen ist ein technisches Muster, das entsteht, wenn die Entwicklung einer Kryptowährung eine Umkehrung des Aufwärtstrends signalisiert. Manchmal kommt es bei solchen Kursumkehrungen zu Folgekäufen, so dass Händler in ihren Short-Positionen gefangen sind.

Woher weiß man ob es sich um eine Bärenfalle handelt?

Ein bullischer Anleger kann eine fallende Kryptowährung verkaufen, um seine Gewinne zu sichern, während ein bärischer Anleger versuchen kann, den Coin zu shorten, um ihn später günstiger zurückzukaufen, nachdem der Wert auf ein bestimmtes Niveau gefallen ist. Wenn dieser Abwärtstrend nicht eintritt oder sich nach einer gewissen Zeit umkehrt, kann das Kursmuster als Bärenfalle identifiziert werden.

Wie stoppt man eine Bärenfalle?

Trader können versuchen, eine Bärenfalle anhand von Volumen oder technischer Indikatoren zu erkennen. Eine der einfachsten Möglichkeiten, eine Bärenfalle zu verhindern, besteht darin, Leerverkäufe zu vermeiden. Wenn Sie sich für den Handel mit Short-Positionen entscheiden, sollten Sie immer einen Stop-Loss setzen und die Risiken kennen.

Wie tradet man eine Bärenfalle?

Erfahrene Trader beobachten normalerweise die Markttrends und kaufen Kryptos, wenn die Preise fallen. In dieser Periode möchten die meisten Anleger Vermögenswerte zu niedrigeren Preisen kaufen, finden aber kaum Verkäufer. Für erfahrene Trader ist das der perfekte Zeitpunkt, um unerfahrene Krypto Investoren dazu zu bringen, ihre Assets zu einem niedrigeren Preis zu verkaufen.